Vortrag: «Lesegesellschaft Horgen 1802-2024» Vortrag von Dr. h.c. Ursula Biondi – In den Fängen der Fürsorge als administrativ Versorgte und Zwangsarbeiterin 1966 bis 1968. Erst um die Jahrtausendwende hat sie ihr Schweigen gebrochen und seither viel bewirkt, aber dabei auch viel Häme geerntet, bis die Öffentlichkeit das grosse Unrecht wahrgenommen hat. Sie wurde für ihren Einsatz mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

«Administrative Versorgungen vor 1981» Zeder-Projekt am OSZ Belp, organisiert von Enrique Gerber. 
Die Zeitzeugin Ursula Biondi erzählte den Schülerinnen und Schülern, was sich hinter dem Amtsbegriff «Administrative Versorgungen vor 1981» verbarg. Das Unrecht, das immense Leid, dass die damaligen Behörden ihr und Tausenden Jugendlichen und Erwachsenen, die meisten aus der Unterschicht, angetan hatten, tragen die Betroffenen bis an ihr Lebensende. Erst 1981 passte die Schweiz ihre Gesetze der Europäischen Menschenrechtskonvention an und verbot diese Praxis.
Seit anfangs 2000 kämpft Ursula Biondi für die Rehabilitation der ehemals administrativ versorgten Menschen vor 1981. Die Entschuldigung von Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf vom 10. September 2010 im Schloss Hindelbank war der politische Anstoss für alle weiteren Massnahmen. Damit ist ein Prozess in Gang gekommen, in dem dieses dunkle Kapitel der Schweizer Sozialgeschichte aufgearbeitet wurde bzw. nach wie vor wird.
Für ihr Engagement zu Gunsten weiterer Opfer der behördlichen Versorgungspraxis bis 1981 wurde Ursula Biondi mit dem Prix Courage 2013 des «Beobachters» ausgezeichnet. Im selben Jahr 2013 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Uni Fribourg und im Jahr 2015 den Anna-Göldi-Menschenrechtspreis.
Bis heute kämpft sie ununterbrochen für Gerechtigkeit.

Hier die Feedbacks der Schülerinnen und Schüler der 9s3 
 

Referat und Austausch: medi | Zentrum für medizinische Bildung | Dr. h.c. Ursula Biondi Zeitzeugin der „FSZM-Administrative Versorgungen vor 1981“ – organisiert von Andreas Greub. Im Rahmen der Themenschwerpunkte Ethik/Reflexion, beschäftigen sich die Studierenden des Bildungsgangs Rettungssanität HF unter anderem auch mit der Thematik "Zwangsmassnahmen".

Diskussion: Administrative Versorgungen bis 1981 sind ein düsteres Kapitel der Schweizer Sozialgeschichte. Ursula Biondi, Zeitzeugin der administrativen Versorgungen Mitte der 60er Jahre, erklärte den Schülern der Sekundarstufe 1 des Schulkreis Länggasse in Bern, u.a., wie man sein Leben trotz aller schmerzhaften und auch traumatischen Erfahrungen in der Kindheit und Jugendzeit meistern kann.
Von der ganzen Schulklasse erhielt Ursula Biondi ein wunderbares Weihnachtsgeschenk!

KIRCHE-JEGENSTORF.CH – Seniorennachmittag: Film "Lina" mit Gästen Kirchgemeindehaus, Iffwilstrasse 6, 3303 Jegenstorf | ZEDER Das Berner "Zeichen der Erinnerung" Die Praxis der fürsorgerischen Zwangsmaßnahmen und Fremdplatzierungen im 19. und 20. Jahrhundert ist ein ausgesprochen dunkles Kapitel der jüngeren Schweizer Geschichte. Der Kanton Bern war von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen der am meisten betroffene Kanton der Schweiz. In jeder Gemeinde finden sich Geschichten über Menschen, die das Schicksal eines Verdingkindes ein Leben lang ertragen mussten. Die Kommission für soziale Anliegen vertreten durch Gemeinderätin Lydia Baumgartner und die reformierte Kirchgemeinde Jegenstorf laden aus diesem Anlass zu einem Filmnachmittag mit einem Referat von Frau Biondi ein.

Referat und Austausch: BFF Höhere Fachschulen – «Administrativ-Versorgte – Vertiefte Einblicke in das dunkle Kapitel der Schweizer Sozialgeschichte vor 1981» Dr. h.c. Ursula Biondi erläutert den Studierenden der BFF Bern Sozialpädagogik, was hinter dem Begriff «Administrativ-Versorgte» steht. Rückblickend: Von einer Anhörung der Jugendlichen durch die damaligen Behörden wurde rigoros Abstand genommen. Dadurch wurden sie Opfer von menschenrechtswidrigen willkürlichen Behördenentscheiden. Das Unrecht und die Auswirkungen der damaligen Behördenwillkür bleiben verheerend.

TVO.CH – Denkmal gegen das Vergessen – Zwischen 1941 und 1981 wurden zehntausende von Kindern und Erwachsenen Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen. In mindestens 3000 Fällen kam es im Kanton Thurgau auch zu Medikamenten-Tests. Nun ist für die Opfer aus dieser dunklen Ära ein Denkmal eingeweiht worden. 

DIEOSTSCHWEIZ.CH Neues Buch im Verlag Saatgut: «Zeichen der Erinnerung» von Karolin Bräg – Bis in die 1980er-Jahre kam es im Kanton Thurgau zu fürsorgerischen Zwangsmassnahmen, Fremdplatzierungen und Medikamententests. Ein neues Buch aus dem Verlag Saatgut erinnert an die leidvollen Erfahrungen der Betroffenen und lässt sie zu Wort kommen. 
Dankestext

ORF SOUND: Ö1 Journal-Panorama – Zwangsarbeiterinnen in der Schweiz – Wir schauen heute in die Schweiz und auf ein dunkles Kapitel in der jüngeren Vergangenheit der Eidgenossenschaft. Unsere Schweizer Korrespondentin Marion Flatz-Mäser hatte die Gelegenheit, mit Frauen zu sprechen, die einst gegen ihren Willen festgehalten und zu Arbeit gezwungen worden sind. Es ging um Mädchen und junge Frauen, die, oft wegen läppischer Vorwürfe, etwa wegen sogenannten liederlichen Lebenswandels, aus ihren Familien genommen und „administrativ versorgt“ wurden – so nannte man das in den 60er und 70er Jahren. Die meisten dieser tausenden jungen Frauen stammten aus schlechten sozialen Verhältnissen. Sie wurden in Heimen oder geschlossenen Anstalten untergebracht und als billige Arbeitskräfte für die Textil- und Uhrenindustrie eingesetzt, bis zur Volljährigkeit. Die entsprechenden Gesetze wurden erst 1981 abgeschafft.  – Beitrag anhören

RTS.CH(mise-au point) – 10. September 2010: Ein historischer Meilenstein der Schweizer Sozialgeschichte – Der Gedenkanlass im Schloss Hindelbank jährt sich heute zum 13. Mal. Am 10. September 2010 entschuldigte sich Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf im Namen des Bundes bei ehemals administrativ versorgten Menschen vor 1981 im Schloss Hindelbank. Bis 1981 wurden Jugendliche in Heime oder Gefängnisse weggesperrt, ohne straffällig geworden zu sein. Die Jugendlichen konnten keine richterliche Überprüfung der Anordnungen der Vormundschaftsbehörden verlangen. Diese Entschuldigung von Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf war der Anstoss für alle weiteren Massnahmen. Damit ist ein Prozess in Gang gekommen, in dem dieses dunkle Kapitel der Schweizer Sozialgeschichte aufgearbeitet wurde bzw. nach wie vor aufgearbeitet wird. 

LOLY – versorgt, verdingt, vergessen - Administrative Versorgung in der Schweiz. Die administrative Versorgung ist ein düsteres Kapitel in der Geschichte der Schweiz. Nun hat der Kanton Bern das Projekt «Zeder» gegen das Vergessen mit Ursula Biondi lanciert.

SUEDDEUTSCHE.DEDas Politische Buch: Leidgenossinnen: Yves Demuths Buch über Zwangsarbeit in der Schweiz – Die meisten Schweizerinnen und Schweizer würden es sich wohl verbitten, mit der DDR verglichen zu werden. Die DDR, das war eine Diktatur, noch dazu sozialistisch. Im Gegensatz dazu die Schweiz: die Demokratie schlechthin in Europa, außerdem wirtschaftsliberal und stets darauf bedacht, die Bürger möglichst vor staatlichen Eingriffen zu schützen. Und doch gibt es eine überraschende Parallele... Vergessen haben die Frauen die Jahre in den Fabrikheimen natürlich bis heute nicht. Ursula Biondi, heute 73 Jahre alt, gehört zu jenen Betroffenen, die so lange gekämpft haben, bis der Staat das an ihnen begangene Unrecht 2010 endlich als solches anerkannte.

Guido Fluri StiftungGrösste Zusammenkunft: Über 600 Verding- und Heimkinder aus der ganzen Schweiz vernetzen sich. Am Samstagmorgen haben sich in Langenthal über 600 ehemalige Verdingkinder und andere Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen getroffen. Sie sind die letzten Zeitzeug:innen, welche das dunkle Kapitel Schweizer Sozialgeschichte erlebt haben. Ihr Ziel ist die Vernetzung über alle Sprachgrenzen hinweg. Die Aufarbeitung in der Schweiz, welche die Überlebenden erkämpft hatten, ist inzwischen zu einem Vorbild in Europa geworden. So orientiert sich auch eine Motion im Europarat an der Schweizer Lösung. Bei der historischen Zusammenkunft in Langenthal mit dabei waren nebst Guido Fluri, dem Urheber der Wiedergutmachungsinitiative, die Sängerin Francine Jordi sowie die Film- und Theaterschauspielerin Heidi Maria Glössner.

JOURNAL-B.CH –  Vorbei ist nicht vorbei. «Zeichen der Erinnerung» (ZEDER) heisst das Projekt des Kantons Bern, bei dem erinnert werden soll an die Zeit der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981. Das Berner «Zeichen der Erinnerung» läuft seit zwei Wochen. 166 Gemeinden machen mit, darunter auch die Stadt Bern. Auf dem Bahnhofsplatz und rund um das Kornhaus regt eine Plakatausstellung zum Stehenbleiben und Nachdenken an. Beim Berner ‘Zeichen der Erinnerung’ sind 166 Gemeinden dabei. Mit diesen erreichen wir 75% der Berner Bevölkerung sehr direkt. Und während wir hier versammelt sind, sind an gegen 100 Orten im ganzen Kanton Vorbereitungen im Gange, um heute Abend ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.» Christine Häsler: «Liebe Ursula Biondi, chère Liselotte Gerber, lieber Heinz Kräuchi, lieber Alfred Ryter, lieber Christian Studer, liebe Uschi Waser
Ich freue mich, Sie alle persönlich zu treffen. Ihnen allen, Ihrer Kraft, Ihrem Mut und Ihrer Bereitschaft zu sprechen, verdanken wir, dass die Geschichten der Verdingkinder und der Opfer von administrativer Willkür nicht vergessen gehen. Diese Geschichten all jener vielen Kinder und Erwachsenen, denen die Behörden Unrecht getan und unendliches Leid zugefügt haben, sie zerreissen uns das Herz.
Ein Reissnagel, gestaltet vom Grafiker Claude Kuhn, symbolisiert das Projekt: Es soll haften bleiben, es sticht und schmerzt. 

KATHBERN.CH – «Ein Weckruf an die heutige Gesellschaft» – «Zeichen der Erinnerung», kurz: «Zeder», heisst die Kampagne des Kantons Bern, welche bis am 24. Juni an die Zeit fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen erinnert. Den Auftakt machten die Plakatausstellung und Gedenkfeier am 25. Mai im Schloss Köniz. Ob sie ihren Peinigern aus der heutigen zeitlichen Distanz vergeben können? Ursula Biondi, Ursula Waser und Alfred Ryter, die an diesem sonnigen Nachmittag im Schloss Köniz auftreten, wurden als Kinder ihren Familien entrissen und bei Pflegefamilien «fremdplatziert» oder unter dem Vorwand von «fürsorgerischen Zwangsmassnahmen» in Anstalten gesteckt.