REGI DIE NEUE – Der lebenslange Kampf für Gerechtigkeit – Walter Emmisberger: «Das Trauma kann man mir nicht nehmen, das ist nicht behandelbar, das werde ich einmal mit ins Grab nehmen.»

BEOBACHTER.CH  Behördenopfer - Zwangsadoptierte sollen Entschädigung bekommen – Damit sind neu auch Kinder, die gegen den Willen der Mütter zur Adoption gelangten und von einer Pflegefamilie adoptiert wurden, als vom Staat Fremdplatzierte zu betrachten. Erlitten sie bei ihrer neuen «Familie» Unrecht, schuldet der Bund ihnen eine Entschädigung im Sinne des Bundesgesetzes. – «Sie alle rufe ich auf, sich nochmals beim Bundesamt für Justiz zu melden, ihr Recht geltend zu machen und den Solidaritätszuschlag einzufordern», sagt Anwalt Furger. 

ZENTRALPLUS.CH – Was passiert mit den Kindern der Opfer? Soziale Fürsorge Zug: Auch Folgegenerationen haben zu beissen. Die Vergangenheit hing wie eine dunkle Wolke über der Kindheit … «Viele der Kinder erlebten es, dass bestimmte Themen, Orte oder Personen gemieden wurden, die Vergangenheit aber dennoch omnipräsent war.»

JUNGFRAUZEITUNG.CH  Kanton erinnert an düsteres Kapitel seiner Geschichte  Der Kanton Bern erinnert an die Zeit fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen. Die Regierungspräsidentin Christine Häsler (Grüne) hat am Donnerstag im Schloss Köniz das Berner «Zeichen der Erinnerung» vorgestellt. 

NAU.CH Kanton Bern: «Ein Zeichen gegen das Vergessen» Der Kanton Bern erinnert an die Zeit fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen. 166 Gemeinden beteiligen sich an einer Plakatausstellung. – Das Leiden der Betroffenen verdiene ungeteiltes Mitgefühl und absoluten Respekt. Tanja Bauer, Gemeindepräsidentin von Köniz, betonte in ihrer Ansprache die Bedeutung des Erinnerns für die Gesellschaft, die Behörden und Institutionen. Sie betonte die Verantwortung gegenüber den Menschen, die Leid erfahren haben.

TELEBAERN.CH Kanton Bern setzt Zeichen der Erinnerung In 170 Berner Gemeinden erinnern Plakate an Zeiten, an denen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen hier in der Region an der Tagesordnung standen. TeleBärn ist zusammen mit einem Betroffenen in die Vergangenheit abgetaucht.

DREGION.CH – Erinnerung an ein dunkles Kapitel der Sozialgeschichte  Der Kanton Bern lanciert ab dem 25. Mai 2023 das Projekt «ZEDER – Zeichen der Erinnerung», dass an die Opfer der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen erinnert, die in der Schweiz bis weit in die 1970er-Jahre unendliches Leid verursachten. Ein Zeichen setzen – Es dauerte lange, bis das Unrecht von der Politik anerkannt wurde. Im Jahr 2010 entschuldigte sich Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf im Namen der Regierung für das grosse Leid, das die «administrativ versorgten» Personen erlitten hatten. Im Jahr 2013 folgte die Entschuldigung von Bundesrätin Simonetta Sommaruga bei allen Opfern von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen.

BERNERZEITUNG.CH Verdingt, versorgt, weggesperrt «So vieles ging damals kaputt» – Mehrere Tausend Opfer von Zwangsmassnahmen leben im Kanton Bern. Wie geht es ihnen? Und was denken sie über die vom Staat geplanten Gedenkanlässe? Es waren wohl mehrere Hunderttausend Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die in der Schweiz seit dem 19. Jahrhundert verdingt, in Heimen versorgt und in Anstalten weggesperrt wurden. In Kliniken dienten sie in manchen Fällen als Studienobjekte und Versuchspersonen. Es war nicht das Schicksal, das ihnen übel mitgespielt hatte, es waren die Menschen, die eigentlich für ihr Wohlergehen hätten sorgen sollen: Vormunde, Fürsorgebeamte, Gemeinderäte, Ärzte, Heimleiter. Von ihnen ging das Unrecht aus, das die Schweiz noch immer aufarbeitet.

Schweizer Geschichte – Verdingkinder, meistens Waisen und Scheidungskinder, wurden von 1800 bis in die 1960er-Jahre von den Eltern weggegeben oder von Behörden den Eltern weggenommen und Interessierten öffentlich feilgeboten. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Kinder oft auf einem Verdingmarkt versteigert. Den Zuspruch bekam jene Familie, die am wenigsten Kostgeld verlangte. Betroffene beschreiben, dass sie auf solchen Märkten «wie Vieh abgetastet wurden». In anderen Gemeinden wurden sie wohlhabenderen Familien durch Losentscheid zugeteilt. Zugeloste Familien wurden gezwungen, solche Kinder aufzunehmen, auch wenn sie eigentlich gar keine wollten.

SWISSINFO.CH – "Erziehung zur Arbeit": Schweizer Zwangsarbeit im Wirtschaftsboom – Bis Mitte der 1970er-Jahren gab es Zwangsarbeit in der Schweiz – mit Erziehungsauftrag. Profitiert haben auch Schweizer Industriefirmen.

Versorgt - Wie die Industrie junge Frauen ausnutzte – 2000 Mädchen waren ab den Fünfzigerjahren im Fabrikheim in Walzenhausen AR interniert. Weggesperrt von den Behörden. Sie mussten für umliegende Betriebe Zwangsarbeit leisten.

ANZEIGERVONSAANEN.CH – Ein Berner «Zeichen der Erinnerung» über ein schwieriges Kapitel der Schweizer Geschichte

BLICK.CH – Zwangsarbeit in der Schweiz: Heimmädchen mussten schuften – ohne Lohn. Die Leidtragenden dieses Systems waren die «versorgten» Frauen. Kein Gericht hat sie je für eine Straftat verurteilt. Und genau deshalb war ein Arbeitszwang für sie schon seit 1941 unzulässig. Die Schweiz hatte in zwei Abkommen bestätigt, dass sie ohne ein Gerichtsurteil niemanden zur Arbeit zwinge. Auch nicht «als Massnahme der Arbeitsdisziplin». Nach Schweizer Recht galt: «Die zuständige Behörde darf Zwangs‑ oder Pflichtarbeit zum Vorteile von Einzelpersonen oder privaten Gesellschaften und Vereinigungen weder auferlegen noch zulassen.» Doch daran hat sich die Schweiz jahrzehntelang nicht gehalten. 

TAGBLATT.CH – Zwangsmassnahmen - Fabrikarbeit, Fussketten, Arrestkammer: Was junge Frauen im Lärchenheim in Lutzenberg durchlebten. Jugendliche in Heimen als billige Arbeitskräfte zu missbrauchen, war in der Schweiz bis 1981 gang und gäbe. Ein fast vergessener Ostschweizer Fall ist das Lärchenheim Lutzenberg. In einem neuen Buch kommen Betroffene zu Wort. 

TVO.CH – Grosse Genugtuung bei MediTest-Opfer Der Kanton Thurgau nimmt in der Schweiz eine Pionierrolle ein und stimmt einer finanziellen Entschädigung für die Opfer der Medikamententests zu. Einer der Betroffenen ist Walter Emmisberger. Bis heute belasten ihn die traumatischen Erfahrungen seiner Kindheit. Jahrelang engagierte sich der Ostschweizer für eine offizielle Anerkennung des Missbrauchs durch die Behörden.