TOPONLINE.CH – Die TOP-Redakteurin Julia Jäger im Interview mit dem Redakteur des Beobachter, Otto Hostettler: Opfer leiden auch nach Jahrzehnten unter Adoptionsskandal in der Schweiz. In den 1950er- und 60er-Jahren der Schweizer Geschichte sind uneheliche Kinder unter Druck der Vormundschaftsbehörde fremdplatziert worden. Dies mit teilweise falschen Identitäten und in Länder auf der ganzen Welt. Neueste Recherchen des Magazins «Beobachter» belegen auch Fälle im TOP-Land.

BEOBACHTER.CH – Beobachter-Recherche: Schweizer Babys in alle Welt exportiert. Die St. Galler Adoptionsvermittlerin Alice Honegger vermittelte Säuglinge von «gefallenen Müttern» ins Ausland, teils mit Wissen der Behörden. 

TAGBLATT.CH – Kanton St. Gallen schafft Anlaufstelle für Opfer der Läderach-Schule. Weitere Untersuchungen gibt es keine. Das St. Galler Bildungsdepartement verzichtet auf weitere Untersuchungen im Zusammenhang mit den Vorwürfen über mutmasslichen Missbrauch an der Privatschule Domino Servite in Kaltbrunn. Ein exklusiver Einblick in die Akten von damals lässt jedoch Fragen offen. 

SRF.CH – «Einblicke in die Psychiatrie in Graubünden». Noch bis Anfang der 1970er Jahre wurden in der psychiatrischen Klinik Waldhaus in Chur Patientinnen und Patienten mit Lobotomie und Leukotomie behandelt. Eine Dokumentarfilmerin ist in das dunkle Kapitel der Bündner Psychiatrie eingetaucht.

RTR.CH – Invistas en la psichiatria dal Grischun – part 2: vers in nov temp (Untertitel auf Deutsch)

RTR.CH – Invistas en la psichiatria dal Grischun – part 1: sumbrivas dal passà (Untertitel auf Deutsch)

BEOBACHTER.CH – Zwangsarbeit: Millionen vom Bund – aber ein dunkler Fleck bleibt. Administrativ «Versorgte» mussten vor 1981 für die Industrie Zwangsarbeit leisten. Die Verantwortung von Privatfirmen ist bis heute ungeklärt. Für den Bund kein Problem.

BEOBACHTER.CH – Wiedergutmachung: «Das Kapitel Zwangsarbeit blieb unerledigt». Bei der Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen gebe es «gravierende Lücken», sagt alt Ständerat Paul Rechsteiner. Der Bund müsse jetzt handeln.

BEOBACHTER.CH – Schule Linth – Vorwürfe gegen christliches Internat: Staatsanwaltschaft wird aktiv. Die Staatsanwaltschaft prüft die Wiederaufnahme einer Untersuchung gegen die Schule, die von Chocolatier Läderach gegründet wurde. Dabei sind die Ermittlungsbehörden auf Anzeigen aussagebereiter Opfer angewiesen. 

KIRCHENBOTE.CH – So etwas darf nie wieder passieren. Ende Oktober wird in Münsterlingen das Thurgauer «Zeichen der Erinnerung» der Künstlerin Karolin Bräg, eingeweiht. Dieses hat sie in Zusammenarbeit mit den Opfern von Fremdplatzierungen, fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Medikamententests im Kanton Thurgau umgesetzt.

NZZ.CH – Fremdplatzierungen: Wie der Staat Tausende Kinder in Anstalten versorgte – Sie glaubten, Gutes zu tun. Wenn Kinder zu Hause gefährdet sind, müssen sie fremdplatziert werden. In der Schweiz hat der Staat Zehntausende Mädchen und Buben zur strengen Erziehung in Anstalten versorgt. Dabei stützten sich die Behörden zuerst auf die bürgerliche Moral, dann auf die Wissenschaft.

SRF.CH – Verdingbuben und Fabrikmädchen – Moderne Sklaverei: Vom Staat zur Fabrikarbeit gezwungen. Billigarbeiterinnen für die Industrie: Eine neue «Beobachter»-Recherche deckt ein weiteres dunkles Kapitel der Schweizer Sozialgeschichte auf. 

REF.CH – Fürsorgerische Zwangsmassnahmen: Stadt Zürich entschuldigt sich bei Betroffenen. Der Zürcher Stadtrat hat sich bei den Opfern fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen entschuldigt. Die Rolle der Stadt Zürich wird ausserdem aufgearbeitet. 

Stadt-Zuerich: Medienmitteilung – Die Stadt Zürich entschuldigt sich bei den Opfern fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 

ORF SOUND: Ö1 Journal-PanoramaZwangsarbeiterinnen in der Schweiz
Wir schauen heute in die Schweiz – und auf ein dunkles Kapitel in der jüngeren Vergangenheit der Eidgenossenschaft. Unsere Schweizer Korrespondentin Marion Flatz-Mäser hatte die Gelegenheit, mit Frauen zu sprechen, die einst gegen ihren Willen festgehalten und zu Arbeit gezwungen worden sind. Es ging um Mädchen und junge Frauen, die, oft wegen läppischer Vorwürfe, etwa wegen sogenannten liederlichen Lebenswandels, aus ihren Familien genommen und „administrativ versorgt“ wurden – so nannte man das in den 60er und 70er Jahren. Die meisten dieser tausenden jungen Frauen stammten aus schlechten sozialen Verhältnissen. Sie wurden in Heimen oder geschlossenen Anstalten untergebracht und als billige Arbeitskräfte für die Textil- und Uhrenindustrie eingesetzt, bis zur Volljährigkeit. Die entsprechenden Gesetze wurden erst 1981 abgeschafft.