BERNERZEITUNG.CH – Administrative Zwangsmassnahmen Unmenschlichkeit mit System – über Jahrhunderte – Ausgegrenzt, verhaftet, verdingt. Auf einem Rundgang führt Historiker Daniel Schläppi zu Schauplätzen eines unrühmlichen Kapitels der Stadt Bern. 

TAGESANZEIGER.CH – Fürsorgerische Zwangsmassnahmen – «Ich hatte keine Chance als junge Frau» – Minderjährig und schwanger wurde Agnes 1964 in ein Heim gesteckt. Ihr Kind durfte sie nicht behalten. Im gleichen Haus im jurassischen Belfond kam Nicole zur Welt. 60 Jahre später treffen sich die beiden Frauen und erzählen.

Zur Erinnerung: 28. April 2010, auf den Tag genau vor 14 Jahren erschien dieser Artikel im BEOBACHTER – ADMINISTRATIV VERSORGTE: Widmer-Schlumpf nimmt sich Zeit. Im Spätsommer dieses Jahres ist es so weit – Justizministerin Widmer-Schlumpf, der Zürcher Sozialdirektor Hans Hollenstein und der Berner Polizeidirektor Hans-Jürg Käser empfangen administrativ Versorgte in der Strafanstalt Hindelbank. Der Anlass ist ein wichtiger Schritt zu einer moralischen Wiedergutmachung für all jene Männer und Frauen, die als «Liederliche», «Verwahrloste» oder «Arbeitsscheue» von Behörden in Gefängnissen oder Arbeitserziehungsanstalten versorgt wurden, ohne dass sie je straffällig geworden wären. In der Schweiz war dies bis 1981 gängige Praxis. Zehntausende landeten so ohne kriminelle Tat hinter Schloss und Riegel. Eine von ihnen ist Ursula Biondi, die 1967 als 17-Jährige von Zürcher Vormundschaftsbehörden nach Hindelbank eingewiesen wurde. Ihre Geschichte hatte der Beobachter im Herbst 2008 öffentlich gemacht und damit gemeinsam mit Biondi die Diskussion um die administrativ Versorgten ins Rollen gebracht. 

NZZ.CH – Die Präsidentin der Reformierten sagt: «Man hat Vergebung eingefordert, ohne die Täter in die Pflicht zu nehmen». Auch bei den Reformierten melden sich immer mehr Menschen, die Gewalt und Nötigung erlebt haben. Nun kündigt Rita Famos eine grossangelegte Studie und besseren Schutz für die Betroffenen an. Und sagt, welche Kirchen besonders anfällig sind für die Problematik.

SRF.CH – Aufarbeitung Zwangsmassnahmen: «Das Gefühl, ganz alleine zu sein, habe ich nie wegbekommen»

BEOBACHTER.CH – Bund lässt Fahrende im Stich: «Sie wollen uns in Wohnungen verfrachten». Noch immer fehlen Standplätze für Fahrende in der Schweiz. Das bedroht ihre Kultur. Eine Jenische erzählt. 

SUEDOSTSCHWEIZ.CH – Fürsorgerische Zwangsmassnahmen in Glarus: «Liederlichen» Eltern konnte man bis 1981 die Kinder wegnehmen. Über 30 Jahre wurde in der Schweiz nicht über die vielen Kinder gesprochen, die im 20. Jahrhundert aus Familien gerissen und fremdplatziert wurden. Ein Blick in ein düsteres Kapitel im Kanton Glarus.

REUSSBOTE.CH – «Unvorstellbar, eine so schlimme Vergangenheit». Die Kantonsschülerinnen Melanie Apaloo und Nuria Wyler drehten einen Kurzfilm über Verdingkinder in der Schweiz – Sie wollten einen Film drehen, der berühren sollte und inhaltliches Neuland ist für Menschen in ihrem Alter. Beim Thema «Verdingkinder» horchten sie auf und machten sich an die Arbeit. Mit viel Akribie und Leidenschaft. 

TAGBLATT.CH – Maturaarbeit zum Thema Verdingkinder. Wilerin bringt das düstere Thema der Schweizer Geschichte auf den Lehrplan ihrer Klasse. Die 19-jährige Paula Ackermann hat für ihre Maturaarbeit mit ehemaligen Verdingkindern gesprochen. Dabei hatte sie vor dem Projekt noch nie etwas über das Thema gehört.

SUEDOSTSCHWEIZ.CH – Philipp Langlotz über ehemalige Glarner Heimkinder: «Betroffene leiden zum Teil heute noch». Uneheliche Kinder, Kinder aus armutsbetroffenen Familien oder Kinder von alleinerziehenden Elternteilen wurden in der Schweiz noch bis in die 1970er Jahre nicht selten in Heime gesteckt oder zur Arbeit gezwungen. Fürsorgerische Zwangsmassnahmen nannte man das damals. Die Fremdplatzierungen geschahen in vielen Fällen unrechtmässig und nach undurchschaubaren Kriterien. Die betroffenen Familien hatten kaum eine Möglichkeit, sich gegen die Behörden zur Wehr zu setzen. 

BZBASEL.CH – Fürsorgliche Zwangsmassnahmen: Wegen unsittlichen Verhaltens in Psychiatrie oder Anstalt eingewiesen: Bis zu 6000 Personen in Basel betroffen. Der Regierungsrat beantragt 600'000 Franken, um die fürsorglichen Zwangsmassnahmen, die es in der Schweiz bis in die 80er-Jahre gab, aufzuarbeiten. Im Vergleich zu anderen Kantonen weiss man in Basel noch wenig darüber. 

BEOBACHTER.CH – Novartis zahlt vier Millionen an Opfer - Ein zentraler Player auf Seiten der Pharmaindustrie war die damalige Firma Geigy. Von ihr stammte auch die grösste dokumentierte Lieferung. 1967 wurden 300’000 Dragees «Keto» geliefert, also Ketoimipramin (auch Ketotofranil oder G 35259 genannt). Aus Geigy wurde Ciba-Geigy, später entstand durch die Fusion mit Sandoz die Novartis. Phasenweise wurden in Münsterlingen pro Monat 30’000 Dragees benötigt. Über Kuhns Forschungsdrang berichtete der Beobachter bereits 2014.

SUEDDEUTSCHE.DE – Der Mann, der der Pharmaindustrie die Stirn bot. Als Kind wurde Walter Emmisberger von der Schweizer Pharmaindustrie für Medikamentenversuche missbraucht. Mehr als ein Jahrzehnt kämpfte er um Wiedergutmachung, jetzt zahlen der Kanton Thurgau und der Novartis-Konzern Millionen. Doch eine Stellungnahme des Unternehmens irritiert. 

SRF.CH: Schweiz Aktuell ­– Walter Emmisberger Opfer von Medikamententests Novartis zahlt vier Millionen für Opfer von Medikamententests.

SRF.CH Klinik Münsterlingen  Novartis zahlt Millionen an Opfer von Medikamententests. In der Klinik wurden zwischen 1940 und 1980 nicht zugelassene Medikamente an unwissende Patientinnen und Patienten verabreicht.