BLICK.CH - Marianne Steiner wurde als junge Frau unschuldig in ein Gefängnis gesperrt. Sie ist eine von Zehntausenden administrativ verwahrten Menschen in der Schweiz. Das Martyrium hatte Folgen für ihr ganzes Leben.

SWISSINFO.CH - In Waisenhäuser, Gefängnisse oder Haftanstalten: Bis 1981 sperrte die Schweiz unschuldige Bürger und Bürgerinnen, die nicht den Normen der Schweizer Gesellschaft entsprachen, einfach weg. Nun wurden Porträts von Betroffenen veröffentlicht.

WORKZEITUNG.CH - Gewalt, Missbrauch, Zwangsarbeit: Das taten die Schweizer Behörden Zehntausenden an - «Wie konnte ein ganzes Volk einfach zuschauen?»

Zur Erinnerung: SHN.CH - Schaffhauser gedenken Verdingkinder mit Kunstwerk - Regierungsrat Walter Vogelsanger entschuldigte sich im Namen der ganzen Regierung bei allen Betroffenen.

SRF1 Regionaljournal Basel - Die Psychiatrie Baselland hat in den 1950er- bis 1970er-Jahren nicht zugelassene Medikamente Patientinnen und Patienten ohne deren Wissen verabreicht.

MITTELLAENDISCHE.CH - Erneut sorgt die Schweiz im Sozialen Bereich für ein Armutszeugnis. In der neusten Unicef-Studie belegt die Schweiz im Bezug auf Familienfreundlichkeit den letzten Platz - noch schlimmer ist: Niemand ist darüber wirklich erstaunt. Seit Jahren zeigt sich, dass die Schweiz im Sozialen Bereich eine echte Bananenrepublik ist, die daran ist aus sozialen Nöten vor allem eins zu machen - GELD!

Erfolgreiche Zweitausschreibung des NFP 76 - Das NFP 76 "Fürsorge und Zwang" bewilligt in einer zweiten Ausschreibung fünf neue Forschungsprojekte. Diese werden mit insgesamt 2 Millionen Franken gefördert.

SUEDOSTSCHWEIZ.CH - Das Schweigen der Kinder - Niemand traut sich etwas zu sagen - Philipp Gurts Ziel ist es, eine kantonale Anlaufstelle zu schaffen, die Beratungstätigkeiten wahrnimmt und präventiv Hilfestellungen für Vereine und Betroffene anbietet. Bis eine solche Anlaufstelle existiert, bietet Gurt persönlich kostenlose Beratungen an, mit dem Ziel, das Schweigen der Opfer zu brechen.

PSZEITUNG.CH - Ohne Tat und Urteil eingesperrt – u.a. Waren die Massnahmen auch finanziell lukrativ?
Darüber hinaus hat man im 19. Jahrhundert gemerkt, dass diese Menschen über eine Arbeitskraft verfügen, von der man profitieren kann. Um die Menschen zur Arbeit zu zwingen, wurden sie diszipliniert und bestraft, bei Ungehorsam wurden sie etwa in leere Zellen gesperrt, man verweigerte ihnen Nahrung, sie wurden kahlrasiert oder verprügelt. Die Sträflinge und administrativ Versorgten in der Strafanstalt Witzwil verrichteten auf den Feldern gratis Zwangsarbeit, die Erträge wurden teuer verkauft, während die Insassen die verfaulten Abfälle erhielten.

Theateraufführungen - «Verminte Seelen» in: St. Gallen Lokremise: weitere Vorstellungen: 6./12./20. Juni 2019, jeweils 20 Uhr.

Ursula Biondis Kampf um Rehabilitation - Dutzende dieser Schicksale holt der erschienene erste Band Gesichter der administrativen Versorgung ans Tageslicht. Zu ihnen gehört Ursula Biondi, die eine entscheidende Rolle für die späte Rehabilitation der Opfer gespielt hat. «Hinter dem Begriff ‹administrativ Versorgte› steht eine 100 Prozent grausame Behördenwillkür. Er bedeutet aufgezwungene Schicksale. ‹Recht› wurde gebraucht, um Unrecht zu tun», sagt Ursula Biondi. Mit fatalen psychischen Folgen: «Seelenminen lauern überall und können jederzeit explodieren», schreibt sie über die Traumatisierungen, mit denen die Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen fast täglich zu kämpfen hätten.

KATH.CH - Die Gewalt an Versorgten ist schwerer als bisher anerkannt

SRF.CH - «Verminte Seelen» Ein beispielloses Unrechtsystem - Mit dem Stück «Verminte Seelen» schaltet sich das Theater St. Gallen in die Diskussion um administrativ Versorgte ein. Es geht um wachrütteln. Die Gesellschaft soll wissen, was passiert ist. Barbara-David Brüesch Regisseurin. Zum Theaterstück „Verminte Seelen« Dramaturgie: Anja Horst im Gespräch mit Ursula Biondi ehem. Präsidentin Verein RAVIA

zum Beitrag

Mise au Point RTS - Les filles volages derrière les barreaux: 60‘000 internés administratifs en Suisse, c’est le chiffre révélé par une étude historique publiée lundi. Parmi ces innocents privés de liberté, des femmes à qui on reprochait simplement d’être trop faciles. La pratique n’a cessé qu’en 1981. Mise au point a retrouvé certaines de ces détenues.

Licht ins Dunkel - «Unsere Seelen sind ein Minenfeld», sagt Ursula Biondi, die mit siebzehn Jahren einst im Gefängnis landete – weil sie schwanger war. «Administrative Versorgung» hiess das im Behördensprache, ein Wort, mit dem brutale amtliche Willkür bürokratisch kaschiert wurde. Das Theater St. Gallen will nun das Schicksal von Betroffenen «exemplarisch und hautnah» auf die Bühne bringen, für den Titel des Projekts hat Biondi das Stichwort geliefert: «Verminte Seelen» heisst das Stück über dieses dunkle Kapitel Schweizer Sozialgeschichte, Regie führt Barbara-David Brüesch.